Brevet Hamburg – Brocken, 600 km in 2007

Published On 10. Juni 2007 » 5920 Views» By Olaf » Rennen

Bericht

Am 01.06.07 um 21:00 Uhr wurde der 600er Brevet in Hamburg, der uns über den Brocken im Harz führen sollte, gestartet. Schon vor dem Start hatte ich Magenkrämpfe am Nachmittag und vor allem starken Durchfall. Trotzdem musste ich diese letzte Chance zur Qualifikation für Paris-Brest-Paris nutzen, denn es gab kein in meinen Zeitplan passendes Qualifikations-Brevet mehr.

Es ging in zwei geteilten Gruppen los, da wir zu viele Starter waren, um auf den Strassen in einer Gruppe zu fahren. Ich wurde in die zweite Gruppe eingeteilt und startete somit 12 Minuten nach der ersten Gruppe. Zu meinem Unmut waren auch die sportlichen Fahrer allesamt bei mir in der Gruppe und da es immer besser ist, wenn man Nachts den Ortskundigen folgt, habe ich mich der schnellsten Gruppe angeschlossen und es ging ab dem Start an der Elbe entlang mit immer 34 bis 37 km/h auf dem Tacho. Ich habe mich bewusst im Windschatten gehalten.

Schon nach weniger als einer Stunde hatten wir die komplette 1. Startgruppe eingeholt und fuhren fortan mit den schnellsten Fahrern dieser Gruppe gemeinsam. Mit ca. 15 Fahrern ging es dann durch die Nacht. Bereits um kurz nach Mitternacht, nach einer Fahrtzeit von 3:10 Stunden erreichten wir den Ort Uelzen bei 106 km. Wir waren also inkl. kurzer Pausen und Ampeln mit einem Schnitt von 34,5 km/h unterwegs und es lagen noch knapp über 500 km vor uns. Die letzten 10 km vor der Pause in leicht welligem Gelände hatte ich einige Probleme mich in der Gruppe zu halten, wohl vor allem weil ich eigentlich nicht trinken und vor allem nicht essen konnte. Ich war seit Hamburg quasi ohne Verpflegung, da mein Magen arge Probleme hatte.

In Uelzen haben wir dann eine Pause bei einem Italiener, der ersten Kontrollstelle, gemacht. Nach der Pause von ca. 15 Minuten sind wir dann in derselben Gruppe mit 15 Fahrern weitergefahren. Schon am ersten Kreisverkehr nach knapp einem Kilometer war bei mir der Ofen aus – er lief quasi nach der Pause nicht mehr an, ich habe den Anschluss an die Gruppe nicht mehr halten können und habe mich dann entschlossen umzudrehen und beim Italiener auf die nächste Gruppe zu warten. Diese war allerdings wohl einen anderen Weg gefahren und hatte sich eine andere Kontrolle in Uelzen gesucht. So saß ich knapp 30 Minuten beim Italiener, bekam immer ärgere Probleme und habe mich dann schließlich entschlossen, das Rennen zu beenden, um nicht wochenlang dem ganzen hinterherzuhängen. Ich habe mein „privates Taxi“ in Hamburg angerufen und noch bis 3:30 eine ganz liebe und nette Unterhaltung mit dem Italiener geführt, der eigentlich um 1:00 Uhr schließen wollte. Um zwischen 2:00 und 3:00 kamen noch zwei Fahrer vorbei und um kurz nach drei noch eine Fahrerin. Diese hat auch hier aufgehört, so dass wir dann gemeinsam nach Hamburg zurückgeholt wurden.

Einen ganz großen Dank an MAMMA MIA, den Italiener in Uelzen, der mich nicht nur in die Rezeptgeheimnisse sondern auch die wirtschaftlichen Hintergründe eines guten Restaurants hat einblicken lassen und der mir das knapp dreistündige Warten kurz gestaltet hat. Wir werden uns wieder sehen, vermutlich bei einem Brevet!

Im Nachgang habe ich mich dann entschlossen, dass ich die Qualifikation für Paris-Brest-Paris Ende Juni in der Schweiz bei Wiedlisbach-Bodensee-Bern machen werden, mir hier gleichzeitig die RAAM Qualifikationsstrecke anschaue und dafür den Dolomiten Marathon nicht fahren werde, der am selben Wochenende stattfindet.

Ergebnis

Aufgabe wegen Magen-/Darmproblemen bei km 106 in Uelzen nach 3:10 Stunden.

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... ist zugleich Musikproduzent, Rennradsportler auf langen Distanzen, begeisterter Hobbykoch, Grill-Enthusiast und Familienvater. Er begeistert sich zudem für viele Dinge rund um Musik, Essen, Wein, Holzhaus- und Blockhausbau sowie Online Marketing und eCommerce.

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