Frage von Jon Singer, Advent International
Der Geist des toten Johannes Paul II hat erreicht, was keinem Lebendem zuvor gelungen ist: über Grenzen und Religionen hinweg hat er Menschen bei seiner Beisetzung zusammen geführt. Sogar Irans Präsident Mohammed Chatami sprach mit Israels Präsident Mosche Katsav.
Er hat die Menschheit förmlich bewegt. Zu Lebzeiten reiste er in 129 Länder und pflegte einen Dialog über Kulturen und Religionen hinweg, nun reiste die Menschheit zu ihm. Er war der Motivator der Messen für die Öffnung des Ostblocks und hat Politikern (z.B. Lech Walensa) und Völkern den Mut gegeben zusammen für mehr Gemeinschaft zu kämpfen.
Sehr interessant finde ich, dass Johannes Paul II. die letzten Jahre quasi kaum aktiv war und trotzdem mehr als deutlich wirkte. Allein dies macht deutlich, wie schwer es Benedikt 16. haben wird, die Lücke zu füllen, welche hinterlassen wurde. Schön wäre als Papst jemand, der mitten im Leben steht und ein Mann des Volkes wäre. Eine wesentliche Aufgabe wäre sicherlich die Zusammenführung der unterschiedlichen „Glaubensparteien“.
Wie oft hierzu noch weisser Rauch aufsteigen muss, werde ich sicherlich nicht mehr erleben.